1. Wertungslauf - HockenheimDas erste Saisonrennen hat immer einen besondern Touch, denn auch wenn die Fahrzeuge nicht neu waren, ist man
in der Regel noch nicht wirklich "in the zone", man muss sich wieder ein wenig an das Fahrgefühl im Rennen heran- tasten und auch intensives Training kann einen Fahrer nie zu 100 Prozent auf das vorbereiten, was ihn im Rennen erwartet. 'Rennen fahren kann man nur üben, indem man Rennen fährt' heisst es und in diesem Spruch steckt sicher
viel Wahres. Der Auftakt zur ERM Serie 2012 fand in Hockenheim statt, gefahren wurde auf dem Layout von 1988 also Highspeed Feeling pur. Die Strecke bietet nur wenig schwierige Passagen, allen voran die zweite Schikane, die schnell angefahren wird, aber keinen wirklichen Notausgang hat und das Motodrom, wo man mit dem niedrigen Abtrieb, der hier üblicher Weise verwendet wird, extrem aufpassen muss.
Ein starkes Fahrerfeld von insgesamt 19 Mann ging an den Start, 11 Fahrzeuge aus der Division 1 (BMW M1, Porsche 935, Ford Capri Turbo) und 8 Wagen aus der Division 2 (BMW 320i, Lancia Beta MC). Dass hier die Division 1 Fahrer und vor allem der M1 die dominierende Kraft sein würden, daran zweifelte keiner, aber obgleich die Strecke wie bereits erwähnt nur einige wenige Gefahrenpunkte aufzuweisen hatte, waren diese tatsächlich gefährlich - die extrem hohen Geschwindigkeiten, die hier erreicht werden, und die harten Bremspunkte bedeuteten in der Regel, dass ein Fehler fast immer einen (unfreiwilligen) Boxenbesuch zur Folge haben würde. Die schmale Trasse tat ihr übriges und auch die Auslaufzonen konnten sich mit den heutigen Sicherheitsstandards nicht messen, aber wer schnell sein wollte, musste an die Grenzen gehen, da führte kein Weg dran vorbei.
Gerry startete von Platz 7 aus und als Titelverteidiger in der Division 1 waren die Erwartungen an ihn hoch. Anfangs sah es auch so aus, als ob er diesen Erwartungen durchaus gerecht werden würde, aber ein Fehler in Runde 6 beendete sein Rennen unsaft und mit gebrochener Radachse. Dominik startete von P19 und konnte gleich in der ersten Runde 2 Plätze gutmachen und die Position vorerst auch behaupten, aber in Schikane Nummer 2 ereilte ihn das Unglück: ein verunfallter Wagen löste die gelbe Flagge aus und ein Moment der Ablenkung oder Unkonzentriertheit reichte aus, um den Bremspunkt um etwa 1 Wagenlänge zu verpassen. Der BMW rutschte nur schwer kontrollierbar durch die Schilkane und obwohl Dominik der Betonabgrenzung ausweichen konnte, setzte es doch einen Kontakt mit der Leitplanke. Der verunfallte Wagen des anderen Fahrers blockierte die Weiterfahrt, es musste also reversiert werden und zusätzlich zur spürbar verminderten Aerodynamik ging viel Zeit verloren.
Danach hiess es retten, was zu retten war, und den Wagen ins Ziel bringen. Die Rundenzeiten waren unter Par und vor allem der Motor hatte beim Unfall Schaden genommen - es war nicht abzuschätzen, ob das Aggregat durchhalten würde. die Ingenieure errechneten nach 30% Renndistanz nur mehr 69% Lebensdauer für den Motor, das sah böse aus. Frühere Schaltpunkte schafften etwas Abhilfe, drückten die Rundenzeiten aber noch weiter nach unten, doch es gab keine andere Möglichkeit, denn den Motor zu schonen, wurde zur obersten Priorität. Nach gut eineinhalb Stunden sah es schon besser aus und der Kommandostand gab durch, dass der Wagen nach aktueller Hochrechnung durchhalten würde. Nur 15 Minuten vor Schluss wurde es erneut eng: Ein überrundender Wagen kam direkt vor dem Ace Racing Fahrer ins Schleudern, dreht sich und blieb quer stehen, ein Notbremsmanöver von Dominik verhinderte Schlimmeres. Der nach- kommende Fahrer konnte auch nicht mehr bremsen und donnerte dem 320er BMW ins Heck; der Schaden war zu gross, um ohne Reperatur ins Ziel zu kommen und so hiess es, die Box zu einem ungeplanten Stop aufzusuchen. Die Pitcrew konnte den Schaden notdürftig reparieren aber erneuter Zeitverlust war die Folge und die letzten Rennrunden konnten auch wegen des Motors nur mehr mit Vorsicht zu Ende gefahren werden. Platz 5 in der Division 2 Wertung gab etwas Trost, aber Pace, Rennrhythmus und Ergebnis müssen in den nächsten Rennen besser werden!
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