Rennbericht von der NordschleifeBeim Premierenrennen der ERM auf der legendären Nordschleife wies Stefan Seiter im Auto des
VE Classic Teams die Konkurrenz eindrucksvoll in die Schranken und sicherte sich damit 30 Punkte für die Gesamtwertung bzw. 21 Punkte für die Divisions-Wertung – ein Einstand nach Maß und die insgesamt zwanzig angetretenen Teams waren sich einig, daß das gesamte Rennen durchaus als Erfolg zu werten war. Schon in den Trainingssessions zuvor und in der Qualifikation hatte Seiter angedeutet, daß er als hoher Favorit zu gelten hat: mit einer Fabelzeit von 8:08 Minuten plazierte er das PS-Monster BMW M1 auf dem ersten Startplatz. Nicht viel schlechter tat es Michael Haidorf von
Fanatec DTMR 1, der seinen Ford Capri mit einer starken Zeit von 8:12 ebenfalls in Startreihe 1 platzierte, dicht gefolgt von Teamkollege Ulf Truschkat im zweiten Teamfahrzeug (ebenfalls Ford Capri). Gerry Hard, neu in der Serie dabei, überraschte als bester Porsche 935-Pilot auf P4, und als schnellster Division 2 Fahrer in der Qualifikation etablierte sich Georg Peklo von
plan B! endurance, der immerhin eine 8:28 mit dem “kleinen” BMW in den Asphalt brannte und damit von Platz 10 aus ins Rennen ging. Die Lancia-Fraktion des ERM-Feldes war als einzige vollzählig anwesend, mußte sich allerdings zeiten- technisch größtenteils ein wenig anstellen.
Die Startphase des Rennens verlief absolut diszipliniert, minimale unfreiwillige Rempler und ein recht spektaktulärer Verbremser ohne Folgen in Turn 1 sollten dazu führen, daß der versammelte Tross gemeinsam erstmals auf die Schleife abbog. Erstes Opfer der Strecke wurde Mike Azzolin im BMW M1: der Privatfahrer vom
Azzolin Racing-Team zerschellte förmlich an der Leitplanke, als das Heck seines Autos bei hoher Geschwindigkeit im Adenauer Forst hinten aufs Gras geriet. Nicht viel besser erging es Frank Theunissen
(Ace Pistons VRT2) im Porsche 935, der an der Klostertalkurve seinem (zu) hohen Tempo Tribut zollen mußte und den Porsche säuberlich an der Leitplanke zerlegte. Auch Peter Kier- meier, im BMW M1 von
ERS Racing unterwegs, musste sein Fahrzeug sehr früh unfallbedingt aufgeben. Einen recht deftigen Unfall gab es kurz darauf nur wenige Kilometer weiter: Frank Neumann geriet in einer Rechtskurve aufs Gras, drehte sich quer und wurde vom unmittelbar folgenden Georg Peklo mittig getroffen. Auch die direkt folgenden Autos konnten nicht ausweichen, und nur langsam lichtete sich der Nebel und das Chaos: vier Autos hatten Schäden davon getragen, konnten aber weiterfahren.
Währenddessen bauten vorne Seiter und Haidorf einen recht ordentlichen Vorsprung auf die Gegner auf. Im hinteren Feld ging es munter zur Sache, kleine Ausritte in die Botanik sorgten zu Beginn für etliche Positionswechsel. In den folgenden Runden zeigte sich dann die Tücke der Nordschleife einigen Fahrern sehr massiv: wer hier nicht zu 100% konzentriert zu Werke ging, für den war das Rennende nahezu an jeder Stelle des Kurses in greifbarer Nähe. Leidvoll erfahren mußte dies auch Hassan Bourouis im
VE-Shift-Worker Capri: ein Dreher in der Kurvenpassage vor Wehrseifen führte zu massivem Fahrzeugschaden und frühzeitigem Aus kurz vor der 50%-Hürde, welche noch Punkte bedeutet hätte. Etwas mehr Glück hatte diesbezüglich Friedrich Ladits, als Gastfahrer im
L²-Lancia unterwegs, er kam trotz seines Unfalls noch in die Wertung. Mit zunehmender Renndauer schlichen sich kleinere Konzentrationsfehler ein, auch Seiter an der Spitze war davon nicht verschont. Trotzdem hatte die Konkurrenz keine Chance, den M1-Piloten vorne wieder einzuholen - trotz vereinter Bemühungen. Im hinteren Teil kämpfte Chris Schub bravourös mit bzw. gegen Material und Strecke, denn er sammelte einige Runden Rückstand ein durch diverse ungeplante Boxenstops, hielt aber tapfer durch und verdiente sich völlig zurecht einen Platz in den Punkten.
Steven Klein im
IPR-BMW320 fuhr mit einer gewohnt grundsoliden Fahrt langsam von hinten nach vorne, gleiches galt für Georg Peklo, der teilweise wie entfesselt fuhr (trotz beschädigtem Auto) und sich am Ende des Rennens in seiner Division lediglich Frank Neumann geschlagen geben mußte. Marcus Noffke von
VE Chief Racing holte dank einer sou- veränen Fahrt im Ford Capri P2. Dritter wurde Gerry Hard vom Team Ace Racing. Das Fazit des Rennens: ein fairer Wertungslauf und die bunte Mischung der Fahrzeuge, die Parallelfahrt der beiden Divisionen und das anspruchsvolle, aber sehr unterhaltsame Physik-Modell des Mods sorgten für viel Spaß und Unterhaltung bei den teilnehmenden Teams. Im nächsten Rennen geht es auf den Salzburgring – eine völlig andere Strecke mit ganz anderen Ansprüchen.
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