Di 26. Jul 2011, 03:53
Rennbericht
Bereits zum dritten Mal in Folge nahm unser Team am 24 Stunden Rennen von Le Mans teil. Vor 2 Jahren schickten wir nur einen GT ins Rennen, 2010 einen GT1 und einen LMP und heuer einen GT2, einen GT1 und einen LMP - wir waren also in allen 3 Klassen vertreten. Mit einer Anmeldung zum Event war es aber nicht getan, auf Grund der zahlreichen Interessenten mußten in allen Fahrzeugklassen Ausscheidungsrennen gefahren werden, die über einen Platz im Haupt- feld entschieden. Die Konkurrenz war groß und man konnte sich kaum Patzer leisten, wenn man die Qualifikation des Teams nicht riskieren wollte, für unsere Teams ging aber alles gut und (als einziger Rennstall!) schaffte Ace Racing die Qualifikation in allen Klassen.
Le Mans wurde heuer erstmals ohne geteilte oder gar individuelle Qualifying Session gefahren, die Teams aller Fahr- zeugklassen waren alle gemeinsam auf der Strecke und hatten 150 Minuten Zeit, um geeignete Zeitpunkte für schnelle Runden zu finden. Kein leichtes Unterfangen, immerhin lagen zwischen den schnellsten LMP-Fahrzeugen und den lang- samsten GT2 fast 60 Sekunden Zeitunterschied pro Runde. Natürlich gab es in jeder Klasse Top-Teams, die auch alle- samt ihrer Favoritenrolle gerecht wurden, bei den Prototypen war dies SBI, die sich auch die Pole sicherten, während unser LMP-Team damit zu kämpfen hatte, eine (verkehrs)freie Runde zu finden. In der GT1 Klasse stand Core Motor- sports ganz vorne (die Top 3 trennten lediglich 2 Zehntel!) und bei den GT2 machte Simracing For Holland vor Core Motosports 2 alles klar. Eine Überraschung gab es noch, Ace Racing 2 platzierte sich auf dem dritten Startplatz noch vor dem Favoritenteam von GTR4U und zwar mit lediglich 7 Tausendstelsekunden Abstand. Unser LMP startete von Platz 7, der GT1 von Platz 14.
Pünktlich um 14.30 Uhr ging das gesamte Feld zu einem Probestart, gab es doch in den letzten Testrennen neuerdings Probleme mit der Software, wodurch direkt beim Umschalten ins Rennen eine"Full Course Yellow" ausgelöst wurde. Alles ging gut. Um 14.45 Uhr wurde ins Warm-Up geschaltet, die Fahrer bezogen ihre tags zuvor erreichten Startpositionen und um 15 Uhr erfolgte der Rennstart. Leider stellte sich das erwähnte Problem ein und ohne ersichtlichen Grund wurde eine Gelbphase mit Saftey Car Einsatz ausgelöst. Das Problem konnte ohne Serverneustrat nicht gelöst werden, daher mußte das gesamte Prozedere wiederholt und um 16 Uhr ein neuer Rennstart durchgeführt werden. Diesmal klappte alles und die Startfahrer der Teams legten eine unfallfreie erste Runde hin, sodass die Simrace.TV-Kommentatoren in beiden Streams ihr helle Freude hatten.
Martin aka "Iceman"fuhr den start im LMP, hatte aber leider einen Unfall, der das Team ans Ende des Feldes zurück- warf; Pech. Danach übernahm Fabio, der sich bis zum ersten Restart (mit Hilfe eines speziellen Tools wurde die Renn- session bei Bedarf unterbrochen und mit den zuvor bestehenden Daten wie Rennrunden, Restzeit etc wieder gestartet werden) wieder bis auf Platz 3 nach vorne arbeiten. Als dritter Fahrer war Sebi dran, der die ersten Führungskilometer einfahren konnte, bis er einen unverschuldeten Unfall hatte, der erneut Plätze kostete. Einen Stint später übernahm Gerry das Steuer und unser Team lag gut positioniert auf Platz 2, etwa 40 Sekunden hinter SBI ...dann setzte es den nächsten Restart. Das Team nutzte die Möglichkeit, den Fahrer zu wechslen und Martin war wieder dran. Anfangs ging alles gut aber dan hieß es "history repeats itself": ein kleinen Zwischenfall sorgte für Schaden am Fahrzeug und beim Boxenstop stieg Fabio ein. Diesmal lief es weniger gut, Fabio wurde von einem anderen LMP von der Strecke geräumt, die zwangsläufige Reparatur führte dazu, daß unser Team eine ganze Runde auf die Spitze verlor. Glück im Unglück: kurz nachdem SBI die Box aufgesucht hatte und wir uns dadurch hatten zurückrunden können, wurde eine weiterer Restart durchgeführt. Diesmal blieb Fabio im Wagen, der von Platz 6 starten mußte. Unsere Strategie zeigte Wirkung und Fabio konnte immer weiter nach vorne kommen, bis er schließlich komplett zu SBI aufgeschlossen hatte! Ein toller Fight mit Müller am Steuer des Wagens von SBI entbrannte und auf Grund unterschiedlicher Strategien konnte man nur raten, wer am Ende des Rennens in Führung liegen würde. Auch das Team x-Factor war auf dem besten Weg, in den Kampf um die Führungsposition einzugreifen und das Rennen wurde von Runde zu Runde spannender. Während Fabios zweitem Stint erklärte rFactor in voller Fahrt einen hdv mismatch (dieses Problem ist ein bekannter Bug, der bei langen Rennsessions mit vielen Fahrzeugen auftreten kann) und unser Wagen wurde vom Spiel aus dem Rennen genommen und in der Box abgestellt - Rennen vorbei...
Den GT1 steuerte Kristof und nach einem guten Start und einer problemlosen Auftaktphase übernahm nach etwa drei Stunden, als der erste Restart durchgeführt werden mußte, Dominik (Hesse) den Wagen. Das Team fand schnell den Rhythmus und es wurde Runde für Runde abgespult, immer mit dem Bestreben, keinen gravierenden Fehler zu machen und nicht die Konzentration zu verlieren. Strategie und Motorprogramm Einstellungen waren gut, wenn auch eher konservativ gewählt. Nach etwa 17 Stunden Rennzeit, während derer alle Fahrer abwechselnd ihre Stints absolvierten, wurde es immer enger mit dem Team rFactor News aus Spanien und plötzlich war das Team mitten in einem heißen Positionskampf. Etwa 2 Stunden später, das Rennen ging gerade in die Schlußphase, meldete Kristof Probleme: Ausfall des Forcefeedback Motors! Schnell mußte sich ein anderer Fahrer bereit machen und beim Besuch an der Box übernahm Dominik Hesse wieder das Steuer. Da sich im Zuge der nächsten Stunden die Ausfälle und Probleme häuften (beide unsere anderen Teams waren betroffen), beschloß das Team, kein Risiko mehr einzugehen. Dominik mußte also durch- fahren und bewältigte diese Aufgabe mit Bravour - ein großes Loban ihn, 5 Stunden am Stück zu fahren, ist wahrlich keine leichte Sache! Der Lohn der Arbeit war das Erreichen der Zielflagge auf Platz 7.
Von Startplatz 3 aus ging Alex mit dem Ferrari ins Rennen für die GT2 Klasse und durch die Nacht bis in die Morgen- stunden lief alles ohne Schwierigkeiten. Dabei sollte es aber nicht bleiben: Um 10 Uhr morgens steuerte die Jörg die Box an, mußte aber feststellen, daß der Wagen nicht mehr betankt wurde. Egal was wir versuchten, es blieb erfolglos und auch ein Fahrerwechse schaffte keine Abhilfe. Somit gab es keine Alternative, als den Wagen abzustellen und das Rennen nach 197 Runden zu beenden. Ein Rennen, daß von vielen Ausfällen und zahlreichen Unterbrechungen auf Grund der Restarts geprägt war, aber trotzdem viel Spaß gemacht hat. Es bleibt zu hoffen, daß es auch 2012 ein 24 Stunden Event in Le Mans geben wird - vielleicht schon mit rFactor 2...
"Only racing is life, everything before or after is just waiting."
(Steve McQueen)